Kreis Heinsberg wird Wasserstoff-Modellregion
Bereits am 28. April hat die CDU-Fraktion einen Antrag gestellt, wonach die Kreisverwaltung in Zusammenarbeit mit der WFG basierend auf dem Projekt „H2HS“ ein Konzept für den gesamten Kreis Heinsberg als Wasserstoff-Modellregion erarbeitet. Der Kreisausschuss votierte in seiner gestrigen Sitzung (bei Enthaltung der Grünen) einstimmig für den CDU-Antrag.
Bekanntlich ist der Kreis Heinsberg auf Initiative der CDU-Kreistagsfraktion Modellkommune bei dem Projekt „Global nachhaltige Kommune". Das Kernstück bilden hier 17 ambitionierte Ziele für eine nachhaltige Entwicklung, die erstmals alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – Soziales, Wirtschaft und Umwelt – berücksichtigen.
Bei den erneuerbaren Energien wurde in den vergangenen Jahren im Kreis Heinsberg bereits eine Vielzahl an Maßnahmen erfolgreich umgesetzt. Um hier noch besser zu werden, kann Wasserstoff dabei einen wichtigen Baustein bilden – auch in unserem Kreis.
Bereits 2021 startete auf Initiative verschiedener kreisansässiger Unternehmen das Projekt „H2HS“ mit dem Ziel, zunächst im Rahmen eines Pilotvorhabens ein vollumfängliches („grünes“) Wasserstoff-Versorgungssystem am Standort Industriepark Oberbruch zu realisieren. Grüner Wasserstoff lässt sich dank Brennstoffzellen in Strom und Wärme umwandeln. So lassen sich Schwankungen im Stromnetz ausgleichen, Häuser beheizen und mit Elektrizität versorgen sowie Fahrzeuge antreiben. Zudem bietet Wasserstoff eine zentrale Option für die unerlässliche Speicherung großer Mengen fluktuierender erneuerbarer Energien.
Grüner Wasserstoff, der rein aus regenerativen Energien hergestellt wird und somit CO2-frei ist, lässt sich jedoch nur dort am sinnvollsten produzieren, wo genügend erneuerbare Energie zur Verfügung steht.
Bereits im Juni 2011 haben wir die Kreisverwaltung beauftragt, die Eignung und Bereitstellung von Flächen zur Installation von Photovoltaikanlagen auf den Deponien Wassenberg-Rothenbach (und Gangelt-Hahnbusch) zu prüfen. Die damaligen Pläne wurden jedoch mangels Wirtschaftlichkeit nicht weiterverfolgt. Mittlerweile sind die aktuellen infrastrukturellen, technischen und wirtschaftlichen Rahmen- und Marktbedingungen insgesamt unserer Einschätzung nach jedoch deutlich positiver zu bewerten.
Eine saubere und bezahlbare Energieversorgung ist für alle wichtig, und in den letzten Wochen ist auch das Thema Versorgungssicherheit immer mehr in den Fokus gerückt. Wir wollen als CDU-Fraktion die Wasserstoffkompetenzen unserer Region stärken, weiter bündeln und neue Impulse für eine Energie- und Verkehrswende setzen. Dadurch können wir die Lebensqualität unserer Bürgerinnen und Bürger erhöhen und schaffen zudem in großem Umfang regionale „Energie-Wertschöpfung“ und neue, zukunftsorientierte Arbeitsplätze und machen unseren Kreis Heinsberg als Standort noch attraktiver. Unser gemeinsames Ziel sollte nicht geringer sein, als eine Wasserstoff-Modellregion zu werden, die eine umfängliche energetische Selbstversorgung mit erneuerbarer Energie anstrebt", betont Harald Schlößer, Vorsitzender der CDU-Fraktion.