Anlässlich der letzten Kreistagssitzung der Wahlperiode 2014-2020 blickte Landrat Stephan Pusch auf die wegen einer Wahlrechtsanpassung mit sechs Jahren längste Wahlperiode der fast 50-jährigen Kreisgeschichte zurück. Ferner sprach er seinen Dank an die Mehrheit des Gemiums aus für die von Sachlickeit und Engagement geprägte Arbeit.
Insbesondere das letzte Jahr 2020 dieser besonderen Wahlperiode wird uns im Gedächtnis bleiben als das Jahr der Coronapandemie. Den 93 Menschen, die im Kreis Heinsberg bis zu diesem Tag an oder mit Corona verstorben sind, wurde mit einer Schweigeminute gedacht.
Stephan Pusch ging im Verlauf seiner Rede auf die Folgen der Pandemie ein und welche Lehren die Politik aus der Coronakrise ziehen könne. Corona wirkte nicht zuletzt wie ein Katalysator für die ohnehin begonnene Digitalisierung der Schulen sowie der Verwaltung. Der Rückblick auf die letzten sechs Jahren beinhaltete neben dem großen Programm "Gute Schule 2020" auch die Bewältigung der Flüchtlingskrise 2015, als viele hunderttausend Flüchtlinge nach Deutschland kamen und alle politischen Ebenen vor große Herausforderungen stellten.
Die Klimarelevanz ist ein Schwerpunkt dieser Wahlperiode gewesen, bei dem der Kreis beispielhaft vorangeht. Mehr E-Autos in der Dienstflotte, Pedelecs für die Kurzstrecke, Maßnahmen an und auf allen Kreisliegenschaften, Einschränkungen des Papierverbrauchs des Kreistages und vieles mehr sprechen für ein verändertes Bewusstsein. Dies wird von einer eigens geschaffenen Position der Klimaschutzmanagerin im Kreis unterstrichen.
Mit der Regionalmarke "Heinsberger Land" kann der Kreis sowohl seine touristischen Vorzüge als auch regionale Produkte bewerben. Dabei zahle sich die Verknüpfung von Wirtschaftsförderung und Tourismus aus, was sich in einer bereits deutlich gestiegenen Bekanntheit der Marke "Heinsberger Land" zeige.
Der Kreis Heinsberg habe in den vergangenen Jahren vernünftigt gehaushaltet, sodass die Entschuldung vorangetrieben wurde. Insbesondere bei den noch nicht abzuschätzenden Folgen der Coronakrise bleibe es wichtig, die Finanzen sehr gut im Blick zu behalten, so der Landrat. Dabei müsse der Kreistag als Parlament eines Umlageverbandes auch stets an seine Städte und Gemeinden denken.
Abschließend verabschiedete sich Landrat Stephan Pusch von den Mitgliedern des Kreistags, von denen einige dem nächsten Kreistag wieder angehören werden und andere nicht. Die Entscheidung über die Zusammensetzung des Kreistags der neuen Wahlperiode trifft wie in einer Demokratie üblich allein der Wähler. Er appellierte an die Verantwortung der Bürgerinnen und Bürger, das Wahlrecht als eines der vornehmsten und wichtigsten Rechte in einer Demokratie wahrzunehmen.